320 Zuschauer fanden sich im Grünen Wald ein, um das mit Spannung erwartete Spiel des Absteigers gegen den Aufsteiger zu sehen. Ganze neun Tore und zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten wurden ihnen geboten.

Es waren knapp drei Minuten gespielt, als nach einem Angriff des FCS der Schattdorfer Cédric Gisler, welcher in der vergangenen Saison noch in Goldau gespielt hat, unglücklich am Kopf getroffen wurde und von der Ambulanz ins Spital eingeliefert werden musste. Die Spieler beider Mannschaften sowie alle Zuschauer hoffen, dass sich Cédric schnell erholt und wünschen ihm gute Besserung.

Nach der gut 20-minütigen Unterbrechung fanden verständlicherweise die Gäste aus dem Nachbarkanton schneller in den Match und starteten stark in die erste Halbzeit. Umso mehr, als dass sich die Rot-Schwarzen nicht nur im Sturm, sondern auch noch in der Verteidigung neu finden mussten, da Franco Heinzer sich nach einem Zweikampf ebenfalls auswechseln liess. 

3 Tore in 11 Minuten für die Tierpärkler

Sieben Minuten nach Wiederaufnahme des Spiels schoss Konrad Huser das Team um Trainer Sandro Marini und Coach Ivo Bürgi mit dem 0:1 in Führung. Tobias Walker brachte die Schwyzer nur drei Minuten später mit dem 0:2 erneut zum Jubeln. Mit dem 3. Tor der Gäste innerhalb von nur 11 Minuten gelang Walker gar der Ausbau der Führung zum 0:3. Während dieser starken Phase der Goldauer verhinderte der Schattdorfer Schlussmann Yannick „Bueri“ Arnold mit seinen starken Abwehraktionen einen noch höheren Rückstand. Auf der Gegenseite war es der junge Steinegger, welcher nach dem eigenen Verschulden den gut platzierten Freistoss von Patrik Stampfli nur knapp parieren konnte. Danach schien es, dass die Einheimischen endlich in das Spiel gefunden haben. Mehrere Angriffe in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit liessen das vorhandene Potential aufblitzen und Goldau hatte nun Mühe den Ball in seinen Reihen zu halten. Drei Minuten vor Halbzeitende konnten die Gelb-Roten die Angriffe nur noch durch ein Handspiel im Strafraum abwehren. Den vom unauffällig und klar agierenden Schiedsrichtertrio gegebenen Elfmeter verwandelte SkanderAgrebi sicher zum ersten Tor der Urner, zum 1:3. Im direkten Gegenangriff konnte Zeno Huser den Drei-Tore-Vorsprung eine Minute vor der Pause wieder herstellen.

Halbzeit zwei für Schattdorf (3:1) mit einer kämpferischen und spannenden Aufholjagd

Wer die Mannschaft um Trainer Gabriel Gabriel und Coach Reto Infanger kennt, weiss, dass man sich als Gast auch mit einem so klarer Vorsprung in der Pause auf dem Grünen Wald nicht in Sicherheit wiegen kann. Bereits im 2. Angriff kam Kevin Gamma rechts an Goldau vorbei und bediente Robin Mahrow, welcher sich diese Chance nicht nehmen liess und mit diesem Treffer die Verfolgungsjagt so richtig lancierte. Drei Minuten später war es Ramon Scheiber, welcher erst vom Steinegger im Goldauer Tor gestoppt werden konnte. Danach kamen die Chancen im Minutentakt auf beiden Seiten und die Verteidiger hatten vor ihren Toren viel zu tun. Schattdorf kam immer besser ins Spiel und nur eine Parade konnte in der 70. Minute den Anschlusstreffer durch Agrebi verhindern. Einen weiteren starken Angriff später schoss Pascal Baumann das Leder nach einer guten Aktion ins Aussennetz. 

Der Anschlusstreffer und eine spannenden Schlussphase

In der 74. Minute zirkelte Samuel Wirth einen langen Ball genau auf Ramon Scheiber, der diesen eiskalt zum Anschlusstreffer verwertete. Das 3:4 war zuviel des Guten für den Trainer des SC Goldau und er wechselte sich selbst ein. Die letzten 15 Minuten des Spiels gehörten wieder klar den Platzherren und den Zuschauern wurde eine äusserst spannende Schlussphase geboten. Durch das kämpferische, sehr offensive Spiel boten sich kleinste Möglichleiten für die Gäste, welche sie kalt in einem Gegenangriff in der 83. Minute nutzten und das 3:5 durch Zeno Huser verbuchten. Eine Ecke, eine gelbe Karte für den Gast und einen Freistoss später war es der sechs Minuten vorher eingewechselte Noah Senn, der den Anschlusstreffer zum 4:5 erzielte. Es fehlt nicht viel und der Ausgleich wäre gefallen und der sicherlich über den ganzen Match gesehene verdiente Punkt gegen ein starkes Goldau hätte eingefahren werden können. Das wollte aber nicht gelingen. Der Mannschaft gelang aber eine starke moralische und mentale Leistung. Das Gezeigte der zweiten Halbzeit lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass das Team nach diesem knapp verlorenen Spiel gegen den Tabellenführenden in der 2. Liga interregional angekommen ist und um einen Platz unter den ersten 11 Mannschaften mitspielen wird.