An fehlendem Willen hat es nicht gelegen. Ebenfalls nicht an der Einstellung der Mannschaft durch das Trainergespann Gabriel/Infanger. Kampf und Leidenschaft wurde den 180 Zuschauern geboten - und für alle gab es eine Lektion in Sachen Effizienz und Chancenauswertung.

tk. Gespannt und mit viel Hoffnung, dass die Urner heute trotz den auf allen Linien fehlenden Verletzten ein Zeichen in die richtige Richtung setzen könnten, verfolgten die anwesenden Fans den Start der Partie gegen einen nicht einschätzbaren, in der Tabelle nur knapp vor Schattdorf liegenden Gegner aus dem Tessin. Wäre der Kopfball von Robin ‚Rubio‘ Mahrow in der 7. Minute des Spiels stärker gewesen, hätten die Zuschauer bereits das erste Tor für die Heimmannschaft feiern können. Zwei Minuten später kam es anders: Ein erster Angriff des FC Mendrisio, ein Querpass von Fichera und Gian Luca Iaconis verwandelte zum 0:1 für die Mannschaft um Minelli und Aguirre. Die Rot-Schwarzen steckten aber wie gewohnt den Kopf nicht in den Sand und versuchten weiter durch die Mitte und die Abwehr der durch den Gotthard angereisten Tessiner zu gelangen. Nach einem langen Ball von hinten, adressiert an den wieder einsatzbereiten Ramon ‚Räms‘ Scheiber, schloss dieser mit einem gefährlichen Volley knapp am Tor vorbei ab. In dieser Phase machen die Schattdorfer eindeutig mehr für das Spiel, konnten dies aber nicht in Tore umwandeln. Wie das geht, zeigte in der 35. Minute wiederum der Gegner: Ein gezielter Steilpass durch die gesamte Hintermannschaft der Platzherren und das zweite Tor durch Iaconis musste auf der Anzeigetafel im Stadion Grüner Wald angezeigt werden. Danach versuchten die Schattdorfer alles, um vor dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer zu erzielen. Noél Gisler hatte dazu zwei Möglichkeiten. In der 45. Minute erreichte er trotz vollem Einsatz knapp den Querpass nicht und drei Minuten später hielt der Schlussmann der Gäste seinen noch leicht abgefälschten Volley sicher.

Kämpferisch, mit viel Willen und der Überzeugung das Spiel zu drehen, starteten die Rot-Schwarzen in die zweite Hälfte des Matchs. Die Tessiner versuchten alles, um den Spielfluss der Schattdorfer zu unterbrechen. Alle paar Minuten wurde ein Wechsel durch die Gäste vorgenommen, um die starke Spielphase der Urner zu unterbrechen. Nochmal so richtig spannend wurde es aber erst nach dem Doppelwechsel des FC Schattdorf. Kevin Gamma ersetzte Jonathan Schürpf und Berke Özyürek kam für Noél Gisler. So war es dann genau dereingewechselte Berke, der in der 77. Minute die Fans erstaunen liess und nach einer schönen und schnellen Ballstafette den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen konnte. Jetzt wurde die Mission Ausgleich lanciert: Fünfzehn Minuten, mehrere Chancen der Schattdorfer und weitere zwei Auswechslungen der Tessiner später konnte der FC Mendrisio jedoch mit einem weiteren Nadelstich die Führung durch einen von Aaron Minelli abgeschlossenen Konter zum 1:3 wieder ausbauen. So geht Effizienz. Das 1:4 durch Samuele Lago Mille in der 4. Minute der Nachspielzeit setzte den Schlusspunkt und war sinnbildlich für den gesamten Match: Schattdorf machte das Spiel, Mendrisio die Tore.