tk. Trüb und ungemütlich präsentierte sich am Samstagabend in Hergiswil nicht nur das Wetter, sondern auch die Tabellensituation der beiden aufeinander treffenden Mannschaften. Sowohl der Heimklub wie auch die Gäste bräuchten jeden Punkt, um sich über oder in die Nähe des Abstiegsstriches zu bringen.

Die Stimmung der zahlreich angereisten Gästezuschauer erhellte sich aber relativ schnell, als in der 4. Minute auf Pass von Simon Wipfli Jonathan ‚Joni‘ Schürpf mit einem satten Schuss seine Mannschaft zum 0:1 in Führung schiessen konnte. Dass das das letzte Tor in den nächsten 88 Minuten sein würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Zwei Minuten später fliegt der Abschluss aus 20 Metern von Ramon Scheiber direkt in die Hände des Hergiswiler Torwarts Blättler. Die Einheimischen „RedWhite’s“ fanden nur langsam in die Partie und kamen erst in der 15. Minute zu ihrer ersten grossen Chance, welche vom Schlussmann der „Rot-Schwarzen“ (heute in Schwarz-Weiss) zum Eckball abgewehrt wurde. Die zweite Viertelstunde verlief sehr ausgeglichen, beide Teams hatten ihre Chancen. Der FC Hergiswil griff mehr an, konnte aber durch die eher schwachen Abschlüsse den Ausgleich nicht realisieren. In der 30. Minute griff das Team von Gabriel Gabriel erneut an und wollte die Führung unbedingt ausbauen. Aber sowohl die Grosschance vom Wipfli, als auch der Nachschuss von Scheiber landete nicht in den Maschen. Danach erwachte das Team um Sascha „Hölzli“ Imholz und drückte immer stärker Richtung Urner-Tor. In der 35. Minute erspielten sich die Nidwaldner ihre wohl grösste Möglichkeit der ersten Halbzeit. Der Schuss wurde noch abgefälscht und landete zum Glück der Gäste direkt bei Livio Mahrow. Kurz vor Halbzeitende wurde es nochmals hektisch. In der 42. Minute kamen die Hergiswiler erneut gefährlich vor das Tor der Schattdorfer. Vier oder fünfmal schossen die Platzherren nach, bis der Ball von der Urner Verteidigung um Joachim Gisler, Samuel Wirth und Sandro Stampfli geklärt werden konnten. Mit viel kämpferischem Einsatz retteten die Gäste den 0:1 Vorsprung in die Pause, nachdem sie selbst in der 45. und 46 Minute das 0:2 nochmals auf den Füssen hattenAber sowohl der überraschende Abschluss von Scheiber, als auch der Volley aus der Drehung von Mahrow flogen über das Tor. Die Spuren dieser Halbzeit zeichneten sich nicht nur auf dem immer schwerer zu bespielenden Naturrasenplatz, sondern auch auf dem Strafpunktekonto ab. Fünf gelbe Karten wurden durch das Schiedsrichtertrio verteilt.

Drei Tore in einer unglaublichen Nachspielzeit

Die zweite Halbzeit gehörte klar den Nidwaldner. Möglichkeiten und Chancen erspielten sie sich im Minutentakt. Bei der Verwertung versagten aber entweder die Nerven beim Schuss auf das leere Tor oder dann kam ein Urner dazwischen und klärte zum Teil noch auf der Linie. Es schien, als ob die „RedWhite‘s“ keine Tore mehr schiessen konnten, denn selbst 100 prozentige Chancen wurden kläglich vergeben. Die Abwehrschlacht der Schattdorfer wurde erst in der 75. Minute kurz unterbrochen, als die gesamte vorderste Reihe des FCS die sauber heraus gespielte Hereingabe von Noel Gislerleider verpasste. Aber sofort wurde das Gästeteam mit einer erneuten Angriffswelle wieder in sein hinteres Drittel zurückgedrückt. Mittlerweile glich der Hergiswiler Naturrasen einer Schlammwüste und die Schattdorferschienen darin zu schwimmen. Mit zwei weiteren Eckbällen in der 89. und der 90. Minute, wurde dann eine unglaubliche Schlussphase eingeläutet. Nach einem Freistoss des FC Hergiswil an der Strafraumgrenze, befreite sich der FC Schattdorf und Senn wurde sauber vom eingewechselten Agrebi bedient. Dieser nimmt den letzten Mann aus und steht alleine vor dem Goali. Ein Konter, wie er im Buche steht. Völlig aus dem nichts gehen die Urner in der 92. Minute mit 0:2 in Führung. Eigentlich sollte das doch jedem Team das Genick brechen. Nicht so dem Team von Imholz. Mit einem strammen Schuss aus 25 Metern, genau neben den Pfosten gesetzt, kann in der 94. Minute von den Hergiswiler Fans das 1:2 bejubelt werden. Der Jubel war noch nicht verhallt, landete der Ball nach einem Lattenabpraller in der 95. Minute nochmals im Tor der schockierten Angereisten. So teilen sich die beiden Teams die Punkte im letzten Spiel der Vorrunde; über das ganze Spiel gesehen nicht unverdient.