Bei bestem Fussballwetter und unter den Augen von gut 850 Zuschauern fand am letzten Samstag das Aufstiegs-Hinspiel des 2. Liga-IFV-Meisters der Gruppe 1 gegen den Meister des Fussballverbandes der Region Zürich der Gruppe 1 statt. Der FC Schattdorfempfing den FC Bülach zu Hause auf dem Grünen Wald. 

Die Aufsteiger in die 2. Liga interregional werden in 9 Spielen schweizweit gesucht. Die Teams treten im K.-O. System zweimal, in einem Hin- und einem Rückspiel, gegeneinander an.

Gegner auf Augenhöhe

Dass mit dem FC Bülach ein Gegner auf Augenhöhe ins Urnerland reisen und sich dem Kampf gegen den Urner- und IFV-Meister stellen würde, war bereits im Vorfeld bekannt. Nur gerade 3 Niederlagen und 4 Unentschieden mussten die Zürcher in 26 Meisterschaftsspielen hinnehmen. Auch die dabei über 70 geschossenen und nur 30 erhaltenen Tore verhiessen ein Top-Spiel, bei welchem beide Mannschaften ihr Potential abrufen mussten, wollten sie sich in eine gute Position für das Rückspiel bringen.

Und genau so legten die Teams los. Man merkte förmlich, wie die Luft auf dem Platz knisterte. Kein Team wollte sich sagen lassen, dass die Anfangsphase verschlafen wurde. Da aber neben den Vorderleuten auch die Hinterleute der beiden Mannschaften ihre Arbeit sehr gut machten, neutralisierten sie sich gegenseitig und es entstanden beidseitig nur ein paar Halbchancen, welche immer wieder entschärft werden konnten. Nach gut 30 Minuten wurde auf beiden Seiten eine Schippe dazugelegt und Schattdorf kam zu der ersten wirklich grossen Chance. Nun powerte das angereiste Team um Trainer Gianni Lavigna und Co-Trainer Antonio Cricri und die Schattdorfer hielten dagegen. Kämpferisch versuchten die Urner die Zürcher Unterländer mit gezielten Nadelstichen aus der Fassung zu bringen. In der 41. Minute konnte bei so einem Angriff Patrik Stampfli die gesamte Bülacher Abwehr hinter sich lassen und nur noch regelwidrig vom Schlussmann des FCB gestoppt werden. Das 1:0 schoss der Gefoulte mit einem platzierten halbhohen Schuss gleich selbst. Drei Minuten später ging ein Raunen durch die Zuschauer, als der Gast eine Ecke nur äusserst knapp nicht verwerten konnte. Somit konnten die Rot-Schwarzen mit dem knappen Vorsprung in die Pause.

Glanztat des Urner Torwartes als Grundstein für den Sieg

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine und sofort nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Nach nicht ganz einer Minute setzte sich ein Zürcher vehement gegen die Abwehr der Platzherren ins Zeug – auch er konnte nur noch mit zu viel Einsatz aufgehalten werden. Dem gut agierenden Schiedsrichter Trio blieb hier ebenfalls nur die Anzeige auf den Penaltypunkt. Und dann kam der Jubel – aber nicht von den angereisten Bülacher Fans, sondern von den Einheimischen. Yannick ‚Bueri‘ Arnold hielt das Geschoss des Zürcher-Meisters gekonnt von den Maschen fern und seine Mannschaft auf Kurs. Als in der 53. Minute Cédric Gisler auf das Zuspiel von Ramon Scheiber gar das 2:0 markieren konnte, tobte die Menge ein weiteres Mal. Die Weiss-Roten versuchten anschliessend alles, um noch ranzukommen, den Anschluss- oder gar den Ausgleichstreffer erzielen zu können und wurden immer nervöser. Die Bälle wurden ungenauer und die Spieler verkrampfter. So war es in der 58.Minute erneut der FC Schattdorf, welcher mit einem Pfostenschuss zwingender auf sich aufmerksam machte. Mit einem Effort gelang es den Bülachern in der 62. Minute dann doch das Runde im Eckigen zu versenken. Das Tor wurde aber aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben und der Zwei-Tore-Rückstand stand immer noch zu Buche. Mit nochmals mehr Druck wurde alles versucht - das Team um Zberg, Enz und Infanger hielt aber dagegen und sicherte sich den Sieg im Hinspiel verdient. 

Verabschiedung/Ausblick

Vor dem Spiel wurden Paul Arnold, Jonathan Schürpf, Noah Senn und Burak Kizilikayasowie weitere Funktionäre auf das Ende dieser Saison verabschiedet. Am kommenden Samstag um 20:00 Uhr findet das Rückspiel auf dem Sportplatz Erachfeld in Bülach statt. Die Zürcher werden zu Hause alles daran setzen, den Rückstand wett zu machen und den Urner die gute Ausgangslage abzunehmen. Die Spieler und das Betreuerteam hoffen auf zahlreiche mitreisende Unterstützung. Mit dem gezeigten Kampfgeist und einer nochmals gesteigerten spielerischen Leistung kann man so einen Wiederaufstieg in die 2.Liga interregional ins Auge fassen.